Kind und Hund: Die 10 Regeln für Kinder im Umgang mit Hunden

Kinder lieben Hunde. Damit das auch so bleibt und alle voneinander profitieren, ist es wichtig, die künftigen kleinen Hundefreund*innen auf eine harmonische Interaktion mit Hunden vorzubereiten. Diese 10 Regeln heöfen dabei.

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Gibt es „Hunde“ überhaupt?

Hund ist nicht gleich Hund. Wenn man berücksichtigt, für welch unterschiedliche Aufgabengebiete sie gezüchtet wurden, sind Hunde sogar untereinander noch weitaus verschiedener als wir Menschen es sind. Da gibt es solche, die völlig eigenständig ohne Zutun des Menschen andere Tiere beschützen sollten, solche, die sehr eng mit dem Menschen zusammenarbeiten mussten, um z.B. Tiere von A nach B zu bringen, jene, deren Schnelligkeit und Energie als Zughunde gefragt war, die, die uns schon von Anbeginn an als Gesellschaftshunde begleitet haben usw. Kurz: DEN Hund gibt es also nicht.

Die Körpersprache-Falle

Und damit ebenso wenig DIE Körpersprache. Man kann also nicht sagen: Ein Hund, der dieses körpersprachliche Signal zeigt, meint damit dieses und jenes. Manche Hunde drohen durch knurren und wegschauen, andere völlig lautlos und durch direktes Fixieren mit den Augen. Manche Hunde winseln zur Begrüßung oder wedeln dabei weit ausladend mit dem Schwanz, andere zeigen nahezu keine ausladenden Bewegung und knurren lieber freundlich brummelnd. Das Einzige, was man zum Ausdrucksverhalten des Hundes pauschal sagen kann, ist, dass es immer auf die Situation und den Gesamtausdruck des Hundes ankommt und nicht auf einzelne Merkmale, auf die man sich so gerne stützen möchte, um Hunde zu verstehen.

Leider wird eine solche Vereinfachung dennoch immer wieder versucht - nicht selten mit fatalen Folgen. Ein wedelnder Hund kann also sowohl freundlich als auch unfreundlich gestimmt sein, Zähne zu zeigen ist nicht zwangsläufig etwas Schlimmes, und ein Hund, der sich über die Nase leckt, beschwichtigt möglicherweise, möglicherweise aber auch nicht. Außerdem gibt es unzählige rassebedingte Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt.

Viel zu kompliziert

Was also schon vielen Hundeexperten einiges an Erfahrung abringt, ist für Kinder nahezu unmöglich zu dechiffrieren. Man kann also von Kindern nicht verlangen, Hunde richtig lesen bzw. ihre Körpersprache deuten zu können und sich dann auch noch in der jeweiligen Situation stets richtig und angemessen zu verhalten. Was man aber von ihnen verlangen kann, ist (je nach Alter und Können) unserer Vorbildwirkung als Eltern nachzueifern und dem Wesen Hund mit Respekt zu begegnen.

Vor allem Letzteres muss man aber lernen. Doch unter den richtigen Voraussetzungen macht Lernen nicht nur Spaß, sondern ist, wie im Fall von Kind und Hund, für alle Beteiligten auch noch von großem Vorteil. Daher hat „Hundsgemein? Hundetraining“ Schulungen für Kinder entwickelt, die nicht nur ihr Interesse für Hunde wecken und fördern, sondern die künftigen kleinen Hundeexpert*innen auch auf ein optimales Zusammentreffen mit Hunden vorbereiten.

Wissen verbindet

Wissen schützt Kinder also nicht nur vor möglichen Gefahren, es verbindet auch. Und es gibt wohl kaum ein Tier, das Kinder aller Altersstufen so sehr fasziniert, wie der Hund. In die Welt der Hunde einzutauchen, sie zu verstehen und zu lernen, warum sie so und so reagieren, macht Hunde für Kinder nicht nur „greifbarer“, sondern vor allem auch einschätzbarer. Und wenn man um den vierbeinigen besten Freund Bescheid weiß, kann man sich auf die Freundschaft mit ihm auch viel besser einlassen.

10 hundsgemeine Regeln für Kinder

Wie wir also gesehen haben, ist es überaus schwierig, beim Thema Kind und Hund allgemein zu bleiben. Denn nicht nur die Hunde sind unterschiedlich, Kinder sind es auch. Je nach Persönlichkeit und Alter kann und darf man mal mehr und mal weniger voraussetzen bzw. von ihnen erwarten.

Als allgemeine Hilfe haben sich aber vor allem für größere Kinder die 10 hundsgemeinen Regeln für Kinder zum Umgang mit Hunden bewährt, die kurz, einfach und leicht zu merken sind:

  • HÖFLICH SEIN - Behandle Hunde so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
  • FRAG NACH - Nähere dich niemals fremden Hunden, ohne zuvor ihre Menschen zu fragen.
  • NOM/NOP - (Nie ohne Mama/Papa) Gehe nur zusammen mit Erwachsenen zu Hunden hin.
  • WURST - Gehe niemals direkt auf Hunde zu oder ihnen hinterher. Tu so, als würde dich der Hund gar nicht so interessieren.
  • SCHNUPPERTEST - Nimm mit dem Hund erst Kontakt auf, wenn er Interesse an dir zeigt.
  • STOPP - Hör auf, einen Hund zu streicheln, wenn er geht oder wenn ein Mensch dich darum bittet.
  • STEHENBLEIBEN - Laufe niemals vor Hunden davon, auch wenn du Angst hast.
  • PSSSSST - Schrei oder „belle“ Hunde niemals an.
  • BITTE NICHT STÖREN - Störe keinen Hund beim Fressen oder versuche, ihm etwas wegzunehmen.
  • KEIN HUND IST WIE DER ANDERE - Auch wenn sie gleich aussehen: Du musst jeden Hund neu kennenlernen.

Lesen Sie auch den ersten Teil "Kind und Hund: Die 5 wichtigsten Tipps für Eltern".

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.hundsgemein.at sowie unter www.kindundhund.at

Redaktioneller Hinweis: Wir bedanken uns bei Mariella Mariano von Hundsgemein? Hundetraining für die Zurverfügungstellung dieses Textes.

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